Caylen Stonegate

Die Geschichte von Caylen Stonegate beginnt mit einem der letzten lebenden Vartori namens Iseran Talon. Iseran war durch das Kristallblut mittleiweile über 280 Jahre alt, doch äußerlich kaum älter als sechzig. Auf seinen Reisen stieß er in Delania auf den Jungen Caylen, der ihn beeindruckte, als er zusah wie der Knabe sich schützend mit einem viel zu großem Vartorischwert sieben Jungen entgegenstellte, die am Stadtrand mit spitzen Steinen auf eine Bettlerin warfen. Irgendwie erinnerte ihn dieser Junge an sich selbst. Die gleiche ungewöhnliche Stärke. Den tiefgründigen und aufrechten Charakter. Als er Iseran sich der Situation aus der Ferne näherte, ergriffen die sieben schnell die Flucht, da sie an der Lederrüstung sofort wussten, wer da mit gezogenen Schwert auf sie zukam. Und so standen sich erstmals Iseran und Caylen gegenüber. Er ihn fragte, wer die Frau sei und antwortetet ihm Caylen, dass er es nicht wüsste! Iseran fragte daraufhin, warum er sie dann beschütze? Weil Vartori es so machen antwortete er und ein Lichtstrahl erleuchtete das große Schwert des Jungen. Wie alt bist Du? fragte er. Fünfzehn war die Antwort.

Doch plötzlich erkannte Iseran, dass es sich um das Schwert von Crane Stonegate handelt, einem alten Freund und sagenumwogenden Vartori, der sich vor Jahrzehnten seiner Fähigkeit im Trias entbinden ließ, um ein einfacheres Leben mit der gefunden Liebe zu führen und dann spurlos verschwand. Noch bevor er den Jungen weiter zur Rechenschaft ziehen konnte, rief ein alter Mann Caylen zu sich und der Junge rannte zu ihm. Iseran traute seinen Augen nicht! Es war Crane, der Crane Stonegate! Doch er war ein alter gebrechlicher Mann geworden. Crane gab der Bettlerin ein paar Kristalle und stieg in eine Kutsche ein.  Der zog das riesige Schwert hinter sich her, schaut noch kurz über die Schulter zu Iseran und stieg ebenfalls in die Kutsche ein.

Als Vartori hinterfragte Iseran niemals die Gründe seiner Götter, doch wusste er, dass dieser Junge Cranes Sohn sein musste. Heimlich sprang er auf die Kutsche auf und folgte so den beiden bis tief in die Nach hinein. An einer alten Hütte auf einem Hügel verweilte eine längere Weile. Der blinde Passagier sprang hinten von der Kutsche ab, machte ihr Tür auf, doch niemand war drin. Noch bevor er sich umschauen konnte, spürte er ein Schwert an seiner Kehle. Aber bevor ihn der Angreifer wiederum eine Frage stellen konnte, stieß ihn Iseran mit einer kurzen Parade zu Boden und richtet sein Schwert auf ihn. Als der Mond auf das Gesicht des Angreifers schien, lag dort Crane, seine Augen waren weiß. „Blindheit ist das Schicksal was man erleidet, wenn Du altern und lieben willst mein alter Freund“ und lächelte ihm zu, während Caylen Iseran ein Dolch an der Kehle hielt. Also er sah, dass sich die beiden offenkundig kannten, ließ er ab und steckte sein Dolch wieder ein.

Iseran half ihm auf Crane lud ihn zu sich ein. Drei Stunden später waren die beiden an einem alten Haus im Nirgendwo, weit von der keinen Stadt Delania angekommen. In der Nacht erfuhr er von dem hustenden Crane, dass er vor knapp vierzig Jahren Delania gereist ist, um möglichste weit weg von den Enaiyen und den verbliebenen Vartori zu sein. Er erzählte, dass seine Frau vor ein paar Jahren verstarb und er selbst bereit ist zu sterben. Der Trias hatte ihn bei seiner Rückverwandlung sein Augenlicht genommen. Sein Amulett mit Cysal hat keine Verbindung mehr zu ihm und er durchleidet täglich mehr und mehr Schmerzen. Einzig wegen seines Sohnes lebt er noch. Um ihn das gleiche Schicksal zu ersparen, dürfe er auch niemals ein Vartori werden, so sehr sich der junge das auch all die Jahre schon wünschen mag! Selbst wenn er Caylen gestatten würde, erschaffen die Enaiyen würden keine Vartori mehr. Caylen, kam genau im dem Moment mit zwei Schalen in den Händen durch den Türbogen am Kaminfeuer und lässt die beiden Schalen samt Eintopf fallen. Nie zuvor hat er von den Absichten seines Vaters erfahren, nie zuvor wurde sein Schicksal so schnell besiegelt. Caylen rannte in die Nacht hinaus! Iseran richtete sich auf. „Lass ihn“ meinte Crane.  

Doch Iseran erzählte Crane von dem was er gesehen habe. Er sei stark, mutig, aufrecht und edel! Allesamt Eigenschaften eines wahrhaftigen Vartori. Auch Crane weiß um die Stärke seines Sohnes. Iseran versprach Crane den Jungen zu führen, ihn zu bewahren und wenn er sich als würdig erweist ihn zu den Enaiyen zu bringen. Da sie um Cranes Schicksal wissen, würden, könnten sie es an Caylen gewissermaßen wieder gutmachen. Schlussendlich seien sie alte Freunde, haben Seite an Seite gekämpft. Iseran beteuerte, dass Caylen in Delania keine Zukunft habe, keine Familie und er spüre, dass Caylen ein anderes Schicksal hat, als bei einem finster schauenden und mürrischen alten Mann zu bleiben um ihn Suppe zu bringen, spaßte er.

Crane sollte sich an seine Jugend von hunderten von Jahren  zurückerinnern. Hätte er sich so binden wollen? Wäre er nicht ausgebrochen? Würde er nicht jede Chance ergreifen, um den Göttern wahrhaftig als Speerspitze zu dienen? In dieser nach wurde noch vieles besprochen, aber es hat das Schicksal von Caylen Stonegate geprägt, dann am nächsten Morgen lag Iseran tot neben Caylen. Er hatte ihn sein Amulett mit Cysal um den Hals gelegt und einen Brief auf seine Brust gelegt. Auf dem Brief Stand fast nicht lesbar: „Mit Feuer und mit Stahl
beschützen wir, was schön und gut. Werde was Du schon immer warst mein Sohn… werde Vartori…Caylen Stonegate!“

Mit diesen letzten Zeilen nahm Iseran den jungen Caylen auf, folgte ihm nach Mercatis, den alten Tempel der Riesen, welcher aber währenddessen von Menschen übernommen und von Klerikern geleitet wurde. Sie zogen weiter und weiter. Iseran testete ihn im Glauben an die Götter und Caylen bestand jede Prüfung. Beide erlebten auf dieser Reise viele Abenteuer, bis Caylen knapp zwei Jahre später von Iseran erwählt wurde und beide nach Enedion reisten. Doch die Enaiyen verwehrten dem Iserans Bitte. Sie verwiesen darauf, dass sie es nicht mehr verantworten können und die Zeit der Vartori vorbei sei. Caylen und Iseran waren gewiss enttäuscht über dieses harte Schicksal, aber akzeptierten voller Demut das Urteil der Götter. Doch auf dem Weg durch die riesigen Gänge in Enedion saß eine Enaiy am Eingang auf der großen Zugbrücke dieses riesigen Bollwerks, schaute zu Caylen, dann auf seinen Cysal und biss in eine Frucht.

Ihre blauen Augen ließen nicht von ihm ab und er erben so wenig von ihr. Sie sagt Caylen: Mein Name ist Alaris und stürzt sich auf einmal von der Brücke. Nur innerhalb von einer Sekunde springt ihr Caylen nach, noch bevor Iseran es ebenfalls bemerkte. Beide fallen tief bis in den Wassergraben und schauen sich weiter in die Augen! Als beide auf das Wasser aufprallen, verletzt sich Caylen schwer und bricht sich viele Rippen. Alaris ist scheinbar nicht viel passiert und rettet ihn aus dem Wasser. Sie bittet Iseran ihr rasch mit dem schwer verwundeten Caylen zu folgen. Barfuß und nur leicht bekleidet, rennt Alaris durch die Gänge von Enedion bis sie letztendlich in der heiligsten Halle angekommen sind. Dort wo ihr Trias steht. Iseran war hier das letzte Mal vor hunderten von Jahren, als er zum Vartori wurde.

Um den Trias stehen zahlreiche Enaiyen und inmitten des Trias schwebt ein leuchtender Quellkristall. Caylen blutet auf dem Mund und ist fast bewusstlos. Alaris spricht zu ihm. „Nutze die Kraft, das Licht und die Macht!“ Doch Caylen hörte die Worte anscheinen nicht mehr. Sie erwiderte: „Nutze die Kraft, das Licht und die Macht!!“. Iseran legt den blutenden Jungen vor dem Trias ab. Alaris wiederholte ein letztes Mal ihre Aufforderung: „Nutze die Kraft, das Licht und die Macht“…, fügte aber ein Wort hinzu …“Vartori!!!“.

Wie durch ein Wunder, richtete sich Caylen auf. Auf das rechte Knie, dabei fiel er fast wieder zu Boden, stützte sich aber mit der Hand ab. Nach und nach schaffte er es auf beiden Beinen zu stehen. Wir fest gewurzelt sehr er vor dem Trias, sein Blick starr auf den Quellkristall gerichtet. Blut tropfte auf seinen Ärmel, auf seine Hose und auf sein Schuhwerk. Ein Schritt nach dem anderen ging er schmerzerfüllt auf den hellen Trias zu. Er hustete in die Hand Blut. Dann streckte er sie durch die Barrie und sein Cysal leuchtete blau auf. Sein Kopf schaute nochmal fragend zu Alaris, die in einer Wasserpfütze nass dar stand und ihm beherzt zunickte. Caylen ging in den Trias.

Die Stille inmitten des Portals war genauso vollkommen wie die Dunkelheit die ihm umgab. Es schien als würde die ganze Welt stillstehen und atemlos auf etwas warten, als plötzlich drei winzige blaue Funken aufleuchteten. Schon nach wenigen Augenblicken war aus dem kaum sichtbaren Funkeln ein strahlend blaues Leuchten geworden, welches die großen Kristallsäulen kräftig blau erglühen ließ. Tief durchatmend konzentrierte Caylen sich wieder auf den Quellkristall. Er streckte erneut seine Hand aus und seine Fingerspitzen berührten ihn fast. Ein letztes Mal fasste er sich an den Cysal seines Vaters und erinnert sich an seine Worte. „Cysal ist der Schlüssel für den Trias. Dieser magische Kristall ist ein Teil der Götter und verleiht einem Vartori seine Kraft.“ Dann schloss er die Augen und faste den Quellkristall an und es wurde unfassbar hell. Schmerzerfüllt nahm er die Gabe der Enaiyen an. Fragmente der Vorzeit schossen in Bilder an Ihm vorbei und das Kristallblut verdrängte sein rotes Blut, dass welches vorher durch seine eine Adern floss. Den Schmerz ließ er sich aber nicht anmerken. Er vernahm plötzlich die Stimmen aller Enaiyen, die um die Trias herum versammelt waren. Erst nur wirr und, nur Wortfetzen, dann aber immer deutlicher und klarer. Die Welt des jungen Caylen zerfiel und er trat geheilt mit leuchtendem Cysal als Vartori aus dem Trias, während der schwebende Quellkristall daraufhin verschwand. Als Zeihen der Ehrerbietung gegenüber einem Vartori, streckten sie alle die ihre rechte Hand zu ihm aus und Alaris sprach: „Nun schwöre den Eid  der Wächter“. Caylen ging auf ein Knie. Mit stolzer Brust und erster Mine betonte jede Silbe des Eids. 

„Im Dienst der Götter stehen wir, als Ihr Schwert in dieser Welt. Ihr Wort ist uns Gesetz, ihr Wille ist was einzig zählt! Mit Feuer und mit Stahl beschützen wir, was schön und gut. Doch wer nur Hass und Bosheit kennt, bezahlt mit seinem Blut.“

Iseran, der ebenfalls kniete, floss dabei eine Träne über die Wange. Er nickte Caylen zu sprach stumm zu ihm, dass eine Vater stolz auf ihn gewesen wäre. Danach erhob er sich und die anwesenden Enaiyen verschwanden nach und nach. Alaris und Iseran gingen zu ihm. Caylen meinte zu Ihr: „Du hast mich gerettet!“ Sie antwortete. „Und du wird dies bestimmt eines Tages erwidern!“ schmunzelte sie. Alle drei gingen daraufhin zur Waffenkammer, wo Cayens Schwert und Rüstung schon bestreit stand. Während er sich ankleidete, bat Iseran Alaris erneut um eine Antwort, warum sie die Enaiyen umstimmen konnte. Alaris meinte nur, das er der Richtige sei, für all das war komme. Dies habe sie noch vor ihren Fall in Caylens Augen gesehen. „Es waren die gleichen Augen seines Vaters. Wäre er nicht nachgesprungen, dann hatte ich mich in ihn geirrt und er wäre jetzt tot. Doch er sprang, genauso wie sein Vater.“ sagte sie.

In den folgenden Jahren nahm sich Alaris, die zur Kriegerkaste der Enaiyen zählte, Caylen persönlich an. Sie wurde seine Ausbilderin und unterwies ihn in den Kampfkünsten der Kriegerkaste, wie einst seinem Vater. Die Ausbildung sollten sieben Menschenjahre dauern. Iseran verabschiedete sich nach ein paar Tagen und versprach nach drei Jahren Jahr zurück zu kehren, um nach Caylen zu schauen. Innerhalb dieser ersten Jahre saugte Caylen alles wissbegierig auf, was ihm seine neue Mentorin vermittelte. Mit den Enaiyen im Geiste verbunden, konnte er jetzt nach und nach ihre Stimmen in unmittelbarer Umgebung und später auch über weitere Entfernungen vernehmen. Stets versuchte er seine Kenntnisse zu vertiefen, dachte viel nach über Fragen der Philosophie und des Glaubens  und entwickelte sich zugleich auch physisch zu einem  außergewöhnlichen starken Mann. Wie sein Vater und sein Mentor, wurde er schnell zum Inbegriff eines Kriegers, um die Werte der Enaiyen zu verteidigen.

Die Jahre Jahr vergingen schnell und Caylen freute sich auf ein Wiedersehen mit seinem alten Mentor, doch dieser kehrte nicht wie vereinbart nach Enedion zurück. So bat Caylen Alaris darum seine Ausbildung vorzeitig abbrechen, um in die in die Welt zu ziehen, um Iseran zu finden. Alaris sorgte sich sehr um das Schicksal Caylens, doch er war nicht davon abzubringen. Zu stark war die Angst seinen Mentor in Gefahr zu sehen. So ging Alaris einfach mit ihm, um auf der Reise seine Ausbildung zu beenden, obwohl alle Enaiyen gänzlich dagegen waren, denn über tausende von Jahren hatte dies keine Enaiy mehr gemacht. Hier beginnt die abenteuerliche Reise des jungen Vartori Caylen Stonegate und der Enaiy Alaris von der Kriegerkaste auf der Suche nach Iseran.

(In „Das Schicksal von Cysalion“ wurde der Vartori Caylen Stonegate von Peter Groß-Paaß gespielt)

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